Dao – der Weg
Es geht nicht darum, perfekt zu sein, es geht auch nicht darum, nachlässig zu sein.
Es geht darum, achtsam, voll bei der Sache zu sein.
Dann ist es egal, ob wir gerade mitten im Liebesakt oder am Kloputzen sind, ob unser Kleinkind gerade einen Trotzanfall bekommt oder ob wir gerade Zeuge eines phantastischen Lichtspiels am aufreißenden Himmel nach einem Gewitter sind….
Taijiquan lehrt diese Achtsamkeit wie nichts anderes meiner Erfahrung nach, weil wir durch die Langsamkeit der Bewegungen die Gelegenheit bekommen, ganz präzise jede kleinste Nuance unseres Körperempfindens wahrzunehmen.
Dadurch bekommen wir quasi „Zeit geschenkt“ (!) , wir haben auf einmal die Möglichkeit, Übergänge, innere geistige Richtungswechsel zu beobachten, bevor der Körper auf diese inneren Impulse reagiert!
Und durch diese Zeit werden wir auch frei, uns von automatischen Schritten zu lösen! Wir erleben, dass es meistens mehr als eine Möglichkeit gibt, genau an dieser Wegkreuzung weiterzugehen.
Im Partner-Taiji ist es besonders schön, zu erleben, wie der Partner schon innerlich reagiert, bevor von außen etwas zu sehen ist. Und auch man selbst bemerkt schon das verlorene Gleichgewicht noch bevor der andere sich seines „Sieges“ bewußt ist.
Dies sind alles Beobachtungen „auf dem Weg“.
Der schöne Satz „Der Weg ist das Ziel“ drückt dies meines Erachtens aus.
Es ist schon gut, ein Ziel zu haben, aber das wirklich Wichtige ist für mich nicht, ob man dort wirklich einmal ankommt, sondern, wie man den Weg dahin geht!
Dein Weg
Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn Du ihn nicht gehst.
Wege entstehen, indem wir sie gehen;
die vielen zugewachsenen, wartenden Wege
von ungelebtem Leben überwuchert
Es gibt einen Weg, den keiner geht, wenn Du ihn nicht gehst:
Es gibt Deinen Weg,
ein Weg, der entsteht, wenn Du ihn gehst!
( anonym)